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REFORM Projekt Newsletter – Oktober 2024

REFORM Projekt Newsletter – Oktober 2024

Liebes REFORM-Team, liebe Partnerinnen und Partner,

REFORM-Projekt-Newsletter – Oktober 2024 Am 18. Oktober fand das zweite Transnationale Projekttreffen (TPM) des REFORM-Projekts auf dem DFB-Campus in Frankfurt statt. Organisiert wurde das Treffen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Universität des Saarlandes. Das Treffen brachte die Projektpartner zusammen, um den aktuellen Stand der Arbeiten zu überprüfen, Strategien abzustimmen und die nächsten Schritte zu besprechen. Wir freuen uns, berichten zu können, dass alle Partnervereinbarungen offiziell unterzeichnet wurden, was einen wichtigen Meilenstein in unserer Zusammenarbeit darstellt.

Fortschritt bei den wichtigsten Arbeitsergebnissen
Erkenntnisse aus dem Stakeholder-Workshop mit der UEFA

  • Bedarf an einem gestuften Bildungsansatz: Die Stakeholder hoben die Bedeutung einer zweistufigen Ausbildung hervor – die „C.A.R.E. Concussion Certification“ –, die sowohl auf die Bedürfnisse des Basisfußballs als auch auf die Führungsebene der Vereine zugeschnitten ist. Dieser Ansatz stellt sicher, dass Trainer und Schiedsrichter praxisnah geschult werden, während Vereinsleiter ein strategisches Managementtraining erhalten.
  • Digitale Lernplattformen: Die Teilnehmer empfahlen den Einsatz flexibler, mobilfreundlicher Plattformen, wie Thinkific oder TalentLMS, um Schulungen zu Gehirnerschütterungen anzubieten. Dabei wurde besonders die Notwendigkeit zugänglicher, selbstgesteuerter Lernmodule betont, um ein breites Publikum in verschiedenen Regionen und Sprachen zu erreichen.
  • Ressourcenbeschränkungen im Basisfußball: Begrenzte Ressourcen und das Fehlen standardisierter Protokolle in verschiedenen Regionen wurden als wesentliche Hindernisse identifiziert. Die geplanten digitalen Lernwerkzeuge der UEFA sollen dies adressieren, indem herunterladbare Materialien und Vorlagen bereitgestellt werden, die eine einheitliche Umsetzung von Gehirnerschütterungsmanagement in den Vereinen unterstützen.

D1.2: Überblick über Best Practices zur Prävention und zum Management von Gehirnerschütterungen

  • Systematischer Ansatz: Die Analyse hebt die Bedeutung umfassender, organisationsweiter Rahmenwerke im Umgang mit Gehirnerschütterungen hervor. Effektive Protokolle integrieren verbindliche Regelungen zur sofortigen Spielerentfernung, standardisierte medizinische Untersuchungen und gestufte Rückkehr-zum-Spiel-Prozesse. Diese Elemente wirken synergistisch, um sicherere Spielumgebungen auf allen Ebenen des Fußballs zu gewährleisten.
  • Bildung und Bewusstsein: Fast alle untersuchten Protokolle beinhalten Bildungsinitiativen, die darauf abzielen, das Bewusstsein für Gehirnerschütterungen bei Trainern, Spielern und Eltern zu erhöhen. Die Bildungsmaterialien von REFORM, einschließlich MOOCs und Toolkits, werden diese Aspekte integrieren, um die Kenntnis über Gehirnerschütterungen in europäischen Fußballvereinen zu verbessern.
  • Langfristiges Wohlbefinden der Spieler: Mehrere Protokolle legen den Fokus auf kontinuierliche Überwachung der kognitiven und physischen Genesung, was ein zentraler Aspekt für REFORM ist. Dies entspricht dem Ziel des Projekts, nachhaltige Managementpraktiken zu fördern, die die Gesundheit der Spieler langfristig schützen.
  • Empfehlungen für REFORM:
    REFORMs Practical Intervention Methodology (PIM) sollte Maßnahmen wie sofortige Spielerentfernung, verpflichtende medizinische Untersuchungen und gestufte Rückkehr-zum-Spiel-Prozesse integrieren. Damit wird ein einheitlicher und wirksamer Ansatz im Gehirnerschütterungsmanagement in den Vereinen gewährleistet.

D1.1: Gehirnerschütterungen im Jugendfußball – Prävalenz, Managementstrategien und Prävention

  • Prävalenz und Risikofaktoren: Die Analyse identifiziert zentrale Risikofaktoren für Gehirnerschütterungen im Jugendfußball, wie Spielerposition, Alter und Geschlecht. Studien zeigen, dass die Häufigkeit von Gehirnerschütterungen in Wettkämpfen höher ist als im Training, wobei bestimmte Positionen (z. B. Verteidiger) und ältere Jugendspieler ein erhöhtes Risiko tragen.
  • Geschlechtsunterschiede: Weibliche Jugendspielerinnen haben ein höheres Risiko für Gehirnerschütterungen, zeigen teilweise andere Symptome und benötigen möglicherweise längere Erholungszeiten im Vergleich zu männlichen Spielern. Dies unterstreicht die Notwendigkeit geschlechtssensibler Management- und Präventionsprotokolle.
  • Pathophysiologie und langfristige Auswirkungen: Gehirnerschütterungen bei Jugendlichen können besondere Langzeiteffekte haben, da das sich entwickelnde Gehirn besonders verletzlich ist. Wiederholte Verletzungen bergen Risiken für langfristige kognitive und neurologische Beeinträchtigungen, weshalb vorsichtige Rückkehr-zum-Spiel-Protokolle besonders wichtig sind.
  • Management und sofortige Maßnahmen: Effektives Gehirnerschütterungsmanagement umfasst die sofortige Herausnahme aus dem Spiel, gründliche Untersuchungen auf dem Spielfeld und eine schrittweise Reintegration. Das SCAT6-Tool wird dabei als Goldstandard hervorgehoben.

Länderspezifische Umfragen zur Ermittlung des Bildungsbedarfs

  • Umfrage in Deutschland: Die Umfrage in Deutschland wurde bereits abgeschlossen, und die Daten befinden sich nun in der Analysephase. Erste Ergebnisse deuten auf ein hohes allgemeines Bewusstsein für Symptome von Gehirnerschütterungen hin, zeigen jedoch erhebliche Lücken in der praktischen Anwendung.
  • Entwicklung von Manuskript und Abstract: Aufbauend auf der ersten Analyse der Umfrage wird derzeit ein Manuskriptentwurf erstellt, begleitet von einem Abstract für bevorstehende Konferenzen.
  • Status der Umfrageverteilung: Die Umfragen in den verbleibenden Ländern sollen in den kommenden Tagen verteilt oder abgeschlossen werden. Die Fokusgruppen sind geplant, bis zum Jahresende abgeschlossen zu sein, um eine zeitnahe Datenanalyse zu ermöglichen.

Entwicklung des Forschungsprotokolls

Ein erster Entwurf des Studienprotokolls wurde fertiggestellt, Titel: „Harmonisierung und Implementierung von Leitlinien zum Umgang mit Gehirnerschütterungen im europäischen Jugendfußball“.

Nächste Schritte

Die Vorbereitungen für Fokusgruppen laufen in allen vier Projektländern. Diese Sitzungen werden bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.

Wir danken allen Partnern für ihr Engagement, während wir unsere Mission fortsetzen, sichereres Spielen und ein verbessertes Gehirnerschütterungsmanagement im Jugendfußball in Europa zu fördern.

Mit freundlichen Grüßen,
REFORM-Projektteam